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Histamin-Intoleranz: Mehr Information, neue Hoffnung für Betroffene

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So stark die Fälle von Nahrungsmittelintoleranzen in den vergangenen Jahren gestiegen sind, so wenig geklärt sind die Mechanismen, die dahinter stecken. Diese Lücke wollen nun die Gründer einer neuen Fachgesellschaft schliessen: NutriDis, die Wissenschaftliche Gesellschaft zur Forschung und Weiterbildung im Bereich nahrungsmittelbedingter Intoleranzen, dient ab sofort dazu, Ärzte und Therapeuten zu schulen und neue Therapien zu erarbeiten. Aktuelles Thema: Histamin-Intoleranz. Gegen diese allgemein noch eher unbekannte, aber weit verbreitete Unverträglichkeit, ist seit kurzem auch ein Kraut gewachsen.

In der westlichen Welt leiden 10 bis 20 Prozent der Menschen an einer oder mehreren Nahrungsmittelintoleranzen: an Glutensensitivität, Histamin-Intoleranz, Fructose- oder Laktose-Unverträglichkeit. Alle vier gehören zu den Top-Themen in der Medizin – dennoch ist bis heute nicht vollkommen geklärt, wie Intoleranzen genau entstehen. Höchstwahrscheinlich werden sie durch veränderte Essgewohnheiten und industriell verarbeitete Nahrungsmittel gefördert; beteiligt sind mit grosser Sicherheit auch Infektionen, Medikamente und Entzündungen, die die Darmflora schädigen.

An den vielen möglichen Quellen der Unverträglichkeiten setzen nun die Mitglieder der Gesellschaft NutriDis an: Sie werden die Mechanismen hinter den Intoleranzen grundlegend erforschen – und versuchen, neue Therapien zu entwickeln. Eine weitere Aufgabe ist die Schulung von Ärzten und Therapeuten: „Wir vermitteln Grundkenntnisse der Ernährungslehre, Immunologie und Allergologie, Gastroenterologie und Spezialkenntnisse in allen Bereichen der Nahrungsmittelintoleranzen“, erklärt NutriDis-Vorsitzender Dr. med. Markus Pfisterer, Arzt für Naturheilverfahren und Experte für Histamin-Intoleranz.

Histamin-Intoleranz – die Nahrungsmittelunverträglichkeit unserer Zeit
„Es muss nicht immer eine Allergie sein, wenn Nahrungsmittel nicht gut vertragen werden“, so Dr. Michael Wolzt, Facharzt für Innere Medizin. Zudem gibt es unterschiedliche Formen der Nahrungsmittelintoleranz: die Sensitivität oder Unverträglichkeit von Gluten (Klebereiweiss in Getreide), die Intoleranz gegenüber Fructose (Fruchtzucker) oder gegenüber Lactose (Milchzucker). Und es gibt eine weitere Unverträglichkeit: die gegen den Botenstoff Histamin. Bis zu dreissig Prozent der Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeit sind davon betroffen, die wenigsten sind sich allerdings dessen bewusst.
Normalerweise wird Histamin im Körper von Enzymen abgebaut – vor allem von der Diaminoxidase (DAO). Bei Histamin-Intoleranz fehlt dieses Enzym oder es ist in zu geringer Menge vorhanden. Isst der Betroffene histaminhaltige Lebensmittel oder histaminfreisetzende Lebensmittel wie Käse, Tomaten, Erdbeeren, Schokolade, Sauerkraut oder Rotwein, entwickelt er verschiedene allergie-ähnliche Symptome. Häufig entwickeln die Patienten Bauchschmerzen, Blähungen oder Kopfschmerzen, Juckreiz, geschwollene Augen, verstopfte oder laufende Nase, Menstruationsbeschwerden oder Herzrasen. All diese Symptome ähneln einer Allergie – mit dem Unterschied, dass das Immunsystem bei einer Unverträglichkeit nicht beteiligt ist.

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Meist ist es schwierig, den Zusammenhang zwischen Lebensmitteln und Beschwerden zu erkennen, denn Histamin ist in fast jeder Nahrungsmittelgruppe enthalten. Dazu kommt, dass der Histamingehalt je nach Reifung und Lagerung stark variieren kann. Während Parmesan A kaum Beschwerden macht, beschert Parmesan B grosse Probleme.

Neues Buch sorgt für Aufklärung
Das Anfang Juni neu erscheinende Buch „Gesund essen und trotzdem krank“, das u.a. von Wolzt erarbeitet und herausgegeben wird, soll über die verschiedenen Symptome, Diagnosen sowie mögliche therapeutische und präventive Massnahmen aufklären und stellt das erste umfassende Werk dieser aktuellen Zivilisationserkrankung dar. (Genaue Buchinformation siehe unten)

Patienten unterversorgt
Oftmals kann es Monate dauern, bis der Arzt die Symptome richtig deutet: „Das Hauptproblem ist der eher geringe Bekanntheitsgrad auch in der Ärzteschaft“, sagt Dr.in Susanne Feigl von der Selbsthilfegruppe Laktose-, Histamin und Fruktoseunverträglichkeit. Dieser geringe Bekanntheitsgrad sei auch der Grund, warum viele Patienten nach der Diagnose nicht die richtige Therapie erhielten. Dazu komme, so Feigl, dass manche Ärzte die Diagnose bagatellisierten, obwohl der Leidensdruck für Betroffene sehr hoch sein kann. Allzu oft bedeutet die Histaminintoleranz Verzicht oder Einschränkung beim Essen und bewirkt dadurch eine massive Beeinträchtigung der Lebensqualität.

Bewusstsein und Rücksichtnahme stehen daher ganz oben auf der Wunschliste der Betroffenen, sagt Feigls Kollegin Mag.a Barbara Krajasich. Ärzte aber auch Apotheker, sollten an die Möglichkeit einer Unverträglichkeit denken – auch bei der Empfehlung von Medikamenten. Ihren Wunschzettel hängt Krajasich auch an die Türen der Industrie: Die Hersteller könnten ihren Kunden entschieden mehr entgegenkommen – mit laktose- und fruktosefreien Produkten beispielsweise, mit histaminarmem Sekt oder laktosefreien Medikamenten.

Diätetische Behandlung gegen Histamin-Intoleranz
Hilfe für Betroffene und gleichzeitig Einsparungspotenzial für die Krankenkassen bietet sich endlich mit einer zielführenden diätetischen Behandlung mit DAOSiN; einem patentierten Produkt und dem weltweit einzigen diätetischen Lebensmittel zur Behandlung von Histaminintoleranz. Die in DAOSiN enthaltene Diaminoxidase entspricht dem körpereigenen Enzym DAO. Durch die Einnahme der Kapseln, unmittelbar vor dem Essen, lassen die Beschwerden merklich nach.

Das bestätigte kürzlich eine multizentrische Studie von Priv.-Doz. Dr. Peter Komericki von der Abteilung für Umweltdermatologie und Venerologie an der Medizinischen Universität Graz. Demnach zeigte sich, so Komericki, „dass durch die orale Einnahme von Diaminoxidase eine Abschwächung von Beschwerden erzielt werden kann, die als möglicherweise Histamin-assoziiert bezeichnet werden können.“


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